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Ein Seminar im Lockdown-light

Isa Zöller • Dez. 02, 2020

Wenn alles anders ist als geplant ...

Lockdown Seminar Sylt
Wo das ist das Foto da unten? Auf Sylt? Im Sommer? Nein, Ende November. Und ich habe sogar die Füße in die Nordsee gestreckt, und zu Abend gegessen habe ich auch einmal im Strandkorb während des Sonnenuntergangs. 

Wie ich euch in meinem letzten Blog geschrieben hatte, wollte ich euch darüber berichten, wie es ist, während des Lockdowns ein Seminar zu halten. Was gibt es da groß zu sagen? Es war genial! Die Menschen, die ich kennenlernen durfte, sind der Hammer! So offen waren sie und so viel Vertrauen haben sie mir, einer fremden Person, entgegengebracht, obwohl wir wegen des Lockdowns so ziemlich alles umwerfen mussten, was eigentlich geplant war. Der Seminarort stand nicht mehr zur Verfügung. Was nun? Wo bleiben wir die geplanten Tage? Müssen wir noch kurzfristig doch in Quarantäne? Dürfen wir überhaupt hin reisen? Wie ist das mit dem Zug fahren? Wie kommen wir denn überhaupt zu unseren Mahlzeiten? Nichts war, wie es sonst ist auf Sylt. Viele Geschäfte waren zu, Essen mussten wir uns irgendwie besorgen und trotzdem unseren Bildungsplan und selbstverständlich unsere Abstandsregeln einhalten. Als ich nach dem Seminar nach Hause zurückkehrte, dachte ich mir: Es war einfach toll! Ich kann es nicht anders beschreiben. Manchmal sind genau die Tage und Orte, die wir nicht so antreffen wie gewünscht, diejenigen, die uns in Erinnerung bleiben...

Ich fühle mich geehrt und danke meinen Teilnehmer*Innen für das stattgefunden Seminar auf Sylt. Die Worte tun nach diesem Jahr einfach im Herzen gut. Das Jahr macht uns so sehr bewusst, wieviel wir lachen und tanzen möchten. Wie viele verrückte Dinge wir ausprobieren möchten. Wie gut es tut, dass die Natur trotzdem für uns da war und uns immer eine Auszeit von Corona geben konnte. Wie sehr wir es vermissen, uns gegenseitig zu inspirieren und zu motivieren. Wie toll es ist, auf neue Menschen zu treffen und alte zu behalten. 

Ich schließe heute mit einem Satz aus dem Teilnehmerkreis und wünsche allen eine schöne Adventszeit, und vor allem hoffe ich, dass trotz Corona der Nikolaus bei euch anklopfen wird. 

"Ich bin inspiriert und motiviert“ und ich „wünsche mir, dass der nächste Kurs ohne Corona stattfinden kann"

Und hier ein Appell an alle, die meinen Beitrag lesen: Seminare können sehr gut unter den gegebenen Hygieneauflagen stattfinden. Bildet euch weiter und genießt die Auszeit, den Austausch und das Erlernen neuer Dinge! Ich denke, alles, was irgendwie möglich ist, sollten wir unterstützen. Es war ein schwieriges Jahr für uns alle. So viele Emotionen, so viele Änderungen. Lasst uns gemeinsam weiterhin und ganz bewusst füreinander da sein. 

Welche Gründe gibt es auch für dich, an einem meiner Bildungsurlaube oder Reisen teilzunehmen?
  • Wir werden den Mythos der Work-Life-Balance auflösen. Gibt es die Work-Life-Balance gar nicht? Und wenn nicht, wieso? Wir sehnen uns doch alle so sehr danach... oder nicht?
  • Du suchst Ideen und einen Plan für deinen nächsten beruflichen Schritt?
  • Du weißt nicht, welche Talente du außerdem noch hast, außer denen, die du bereits im Job einsetzt?
  • Du möchtest einfach mal kreativ darüber nachdenken, was du möchtest und die eigenen Wünsche erforschen?
  • Du wünschst Innovation, Austausch, Freude, Lachen, Tapetenwechsel und neue Blickwinkel?
  • Du möchtest viel mehr „ja“ sagen können zu den Dingen, die du magst und endlich auch mal „nein“ zu allen anderen?
  • Du würdest so gerne leicht Entscheidungen treffen können?
Dann bist du bei mir genau richtig!

Mache den ersten Schritt in deine (noch bessere) Zukunft! 
https://www.li-mindset.com/Life-Design-Workshops

Reisen nach Sylt, Föhr, Spiekeroog, Pfalz, Italien, Schweden, Spanien und Tagesseminare in Mannheim und Heidelberg.

von Isa Zöller 17 Dez., 2023
Wie kommt man auf die Idee, 2 Wochen Ende Oktober den Spuren der Eisbären zu folgen? Nun, Churchill in Kanada, ist ein ganz besonderer Ort. Denn hier kommen die Eisbären jedes Jahr zwischen Ende Oktober und Mitte November vorbei, wenn sie sehnsüchtig darauf warten, dass die Hudson Bay zufriert. Dann nämlich, ist die lange Zeit des Sommer-Hungers vorbei, und sie können sich auf die Jagd nach Robben machen. Wobei das Wort „Jagd“ nicht wirklich auf einen Eisbären zutrifft. Eisbären sind nur in 10% der Fälle bei einer Jagd auf eine Robbe erfolgreich. Sie sind wirklich schlechte Jäger und sind eigentlich darauf angewiesen, dass die Robbe, die zum Luft holen, ein Loch im Eis gegraben hat, endlich mal durch das Loch durchschaut und der Eisbär zufälligerweise daneben ist, oder, weil die Robben-Mutter ihr Kleines für eine Fischjagd einige Zeit auf dem Eis ablegen muss. Ich dachte immer Bären sind fantastische Schwimmer und dementsprechend wird es für sie kein Problem sein, ihre Beute zu jagen. Nun, ich habe so einiges in meiner Zeit in Churchill dazugelernt. Im Churchill Northern Studies Science Center machte ich nämlich Ende Oktober für 2 Wochen ein Volontariat und kam in den Genuss eines jeden abendlichen Vortrags, bei dem ich sehr viel lernte. Auch lernte ich viel, wenn wir uns ständig mit dem Auto auf Eisbärensuche begaben oder ich auch bei einer echte Eisbären-Tour mit machte. Aber das musste ich dafür bezahlen, dass ich täglich in der Küche Mahlzeiten vorbereitete und sehr viel Abwasch erledigte. Aber so ist das nun mal in einem Volontariat. Man weiß nie, welche Aufgaben einen erwarten. Aber zurück zu den Eisbären: Eisbären haben mich schon immer fasziniert, und ich wusste, bis ich mich für das Volontariat bewarb nicht wirklich, wie ich in den Genuss käme, einen echten Eisbären zu sehen, ohne mich dafür auf eine Expedition in die unendliche Weite der Schneemassen zu begeben. Ganz anders in Churchill, wie ich oben erwähnte. Aber leider wird es nicht mehr lange dauern, bis auch dort die Eisbären verschwinden werden. Dazu noch später. Nun wollte ich ja erzählen, dass ich früher dachte, dass Eisbären sehr gute Schwimmer sind. Und das sind sie in der Tat. Es gibt sogar Aufzeichnungen über eine Eisbärin, die 7 Tage am Stück durchgeschwommen ist, und zwar mit ihren 2 Kleinen. Die traurige Geschichte endet damit, dass die beiden Kleinen in der Zeit ertranken und auch die Mutter fast nur noch aus Haut und Knochen bestand. Denn ja, sie sind sehr gute Schwimmer, aber sie benötigen zum Schwimmen extrem viel Energie. Und deshalb vermeiden sie es, so gut es geht, Energie zu verbrauchen. So sieht man z.B. Eisbären auch 7 Tage vor einem Seehundloch warten. Und selbst dann sind sie nicht immer erfolgreich. Hinzu kommt, dass junge Eisbären das Robbenjagen gar nicht instinktiv können, nein, sie müssen es von der Mama lernen. Ein Eisbären-Junges ist also dem Tod direkt ausgeliefert, wenn es nicht genug von der Eisbärin lernt. Dafür, dass sie eigentlich schlechte Jäger sind, können sie aber dafür eine Robbe aus 20 Meilen Entfernung riechen. Wahnsinn! Sie sehen auch recht gut. Und sie machen immer riesige Schritte. Dieses gemütliche Schlendern, was wir von Eisbären so kennen, kann also durchaus für uns Menschen sehr gefährlich werden, wenn der Eisbär sich nicht mindestens en Fußballfeld entfernt befindet. Diese so lässigen Schritte sind wirklich riesig, ich konnte es mit meinen eigenen Augen sehen, und sie sind wahnsinnig schnell „da“. Auch sind ihre Schritte nicht nur riesig. Der Eisbär ein sich ist ein großes Tier. Unten im Foto habe ich mal gezeigt, wie groß so ein stehender männlicher Eisbär ist. Und ich bin ja nicht gerade eine kleine Frau mit meinen 1,78m. Sie haben mich fasziniert, diese Eisbären. Und sie machen mich auch traurig. Denn dieses Jahr mussten sie schon 1,5 Monate länger hungern als zuvor. Der Klimawandel verändert das gesamte Ökosystem in Churchill. Die Wissenschaftler haben eine Pflanze in diesem Sommer beobachtet, die durch 5 Stufen an einem Tag durchgegangen ist, weil sie so verwirrt war mit den plötzlichen 32 Grad Celsius an jenem Sommertag. Sie dachte sie müsse durch Frühling, Sommer und Herbst direkt durch. Und hatte keine Chance mehr, ihre Pollen rechtzeitig zu verbreiten. Zurück zu den Eisbären. Eisbären sind es gewohnt, dass sie im Juli vom Eis der Hudson Bay runter müssen, denn dann ist es restlos geschmolzen, sie hungern den Sommer durch und warten gegen Mitte Oktober, dass das Eis wieder friert. Dieses Jahr war das Eis im Juni schon geschmolzen und Ende Oktober fing es langsam an zu schneien, aber es dauerte noch bis nach Mitte November, bis das Eis wirklich fest gefroren war. Die Eisbären schaffen maximal eine Hungerzeit von 180 Tagen. Als ich dort Anfang November war, waren wir bereits bei Tag 142 des Hungerns. Auch ist es nicht so, dass die Eisbären einfach weiter in den Norden gehen könnten. Denn nur genau an dieser Stelle der Hudson Bay friert das Eis wegen der starken Nord-Westwinde zuerst, d.h. auch eine Ausweitung in den Norden würde erst einmal nichts bringen, ganz abgesehen davon, dass sich die Polarbären-Polulationen nicht mischen. D.h. im Norden ist eine andere Eisbärenpopulation. Eher noch gehen sie mit Grizzlybären Bären zusammen, was leider immer häufiger passiert, da die Grizzlys aufgrund des fehlenden Eises das Territorium immer weiter auch im Norden erobern. Nun, was gibt es noch zu erzählen: Wusstest du, dass ein männlicher Eisbär an der Fußspur erkennen kann, ob es sich um ein Männchen, ein freies Weibchen oder eine Bärenmutter handelt? So folgt ein männlicher Eisbär also nur den richtigen Spuren in der Paarungszeit im Frühling. Es sei denn er ist sehr verzweifelt. Dann folgt er auch mal einer Mutter und versucht sie, von ihren Kleinen zu trennen oder tötet sie gar. Denn sobald eine Eisbärenmama keine Jungen mehr hat, ist sie wieder paarungsbereit. Die kleinen Eisbären haben es sowieso nicht so leicht. Ausgerechnet in der Paarungszeit kommen sie zum ersten Mal im März auf das Eis und lernen von der Mama. Wenn eine Eisbärenmama nicht genug zu essen hat, wird sie sich erst um sich selbst kümmern, d.h. die Kinder überleben nur, wenn auch die Mama genug zu essen hat. So will das die Natur, denn die Eisbärenmama kann, bei guter Gesundheit, zur Not eben wieder neu schwanger werden. Apropos Schwangerschaft. Etwas ganz Faszinierendes passiert im Körper des Eisbärenweibchens. Sie ist zwar theoretisch nach einer Paarung schwanger, aber der Körper wird erst im Herbst (wenn sie die Hungerzeit auf Land gut überstanden hat), entscheiden, ob das Ei wirklich befruchtet wird und reifen darf. D.h. ein gesundes Weibchen ist eigentlich nicht 9 Monate, sondern nur 3-4 Monate schwanger. Ist der Körper zu schwach, wird es kein Eisbärenbaby gebären. Eisbären sind die größten an Land lebenden Fleischfresser. Und Eisbären sind übrigens Einzelgänger. Im Herbst allerdings, wenn der Testosteronspiegel sehr niedrig ist, sieht man sogar männliche Eisbären kuscheln, miteinander spielen oder sich einen Beluga-Wal zusammen mit Wölfen teilen. Aber die Weibchen gehen den männlichen Eisbären doch lieber aus dem Weg, und so befinden sich die weiblichen Eisbärinnen im Sommer eher im Landesinneren, während die männlichen weiter an der Küste ausharren. Im Winter, wenn die Jagd begonnen hat, dann gehen sie sich aus dem Weg oder kämpfen um Leben und Tod. Diese riesigen Tiere werden in der Wildnis übrigens ca. 20-25 Jahre alt. Und es gibt nur noch ca. 25.000 Eisbären auf dieser Welt!!! Ist das nicht schrecklich? Ist es nicht wert, dass wir etwas dafür tun, damit diese wunderbaren Tiere nicht aussterben? Wusstest du übrigens, dass ihre Haut schwarz ist und ihr Fell eigentlich durchsichtig? Ich könnte noch so viel erzählen von diesen wunderbaren Tieren… Wenn du das liest, weißt du jetzt, welche Ehre es für mich war, echte Eisbären in der Wildnis erlebt zu haben.
von Isa Zöller 10 Feb., 2023
Das Atmen der Wale Wie Ende letzten Jahres versprochen, möchte ich euch heute in meinem Newsletter erzählen, wie es mir auf meiner Walbeobachtungstour in Nord-Norwegen, mitten in der dunkelsten Jahreszeit, erging. Ich habe mich 6 Tage Mitte Dezember auf ein Segelschiff begeben, dessen Startpunkt Tromsö war. Monate hatte ich darauf hingefiebert, weil ich seit Jahren Wale immer mal wieder in unterschiedlichsten Momenten, wie Urlauben, Volontariaten u.ä. gerne beobachte. Diese Tiere sind so majestätisch und friedvoll. Mein Herz platzt immer vor Freude, wenn ich sie beobachten kann. Kurz vor Beginn in Tromsö überkamen mich Zweifel: was habe ich mir da eigentlich gedacht? Ich begebe mich auf ein (im Vergleich zu Kreuzfahrtschiffen ja doch sehr, sehr kleines Boot), teile mir evtl. eine Kabine mit jemanden, den ich nicht kenne, kann weder das Schiff verlassen, wenn es mir nicht gefällt, und was habe ich mir dabei gedacht, dass es schön sein soll, bei minus 10 Grad in der dunkelsten Jahreszeit überhaupt auf ein Schiff zu gehen?? Warum mache ich es nicht im Sommer, wie üblich? Nun, Zweifel gehören zu Abenteuern immer dazu. Ich habe mich für diese Tour entschieden, weil ich den Norden sowieso irgendwie faszinierend finde, und die Heringe in Nord-Norwegen eben nur zwischen November und Januar in Massen da sind, was den großen Buckelwalen und den Orcas das Argument liefert, sich dort hin zu begeben. Also ging es los! Typisch ich: ich erkundige mich nie ganz genau über den Ablauf, denn irgendwie möchte ich auch überrascht werden. So erfuhr ich also, dass, ganz im Gegenteil zu dem, was ich eigentlich dachte, dass wir nämlich jeden Abend sicher in irgendeinem Hafen ankern, in Wahrheit nur am ersten und am letzten Abend in einem Hafen ankern würden. Ups! Ich war davon ausgegangen, dass wir abends immer ruhig schlafen könnten. Nun, Isa: nein, so ist es nicht geplant. Unser Skipper fährt also von Tromsö aus (was bedeutet. Selbst der Anfangshafen liegt schon 600 km nördlich des Polarkreises) mit den Schiff jeden Tag noch weiter in den Norden und begibt sich, im Schutz der Fjorde dort hin, wo sich die Wale befinden. Und so ankerten wir also 4 Nächte mitten im Meer (ok, mitten im Meer nicht, denn der Anker kann nur ca 10 Meter tief gesetzt werden), aber zumindest nicht im Hafen, sondern in der Dunkelheit eben irgendwo in der Nähe irgendeiner Küste. Schön war: ich musste mir keine Kabine teilen. Gewöhnungsbedürftig war, dass der Skipper (ein berühmter Franzose, der seit vielen Jahren in Nord-Norwegen wohnt) eher die Eigenschaft eines Polarbärs als eines Menschen hat: Beispiel: er begibt sich mit Hausschlappen bei minus 11 Grad hoch aufs Schiff, um zu navigieren/ manchmal auch in T-Shirt… Aber an was ich mich wirklich noch mehr gewöhnen musste: in den Stunden (meistens ca 4-5 Stunden pro Tag) oben auf dem Schiff zu stehen, nach Walen Ausschau zu halten, während der Skipper das Schiff navigiert, und zwar meine ich gar nicht, die Herausforderung, dass ich dann, 4-5 Stunden bei meistens -10 Grad oben auf dem Schiff in der Kälte stand, sondern eher, dass ich über Stunden mit den eigenen Gedanken alleine war. Denn auf so einem Walbobachtungsschiff sieht man ja nicht durchgehend Wale. Viele Stunden steht man oder läuft man am Schiff entlang, und das Einzige, was ich in dieser absolut unberührten Natur hatte, waren die eigenen Gedanken. Und das, habe ich gemerkt, ist gar nicht so einfach zu ertragen, Stunde für Stunde, Tag für Tag. …bei Kälte…. bei ewiger Dämmerung. Apropos Dämmerung: ja, es wird nicht wirklich hell, so hoch oben Mitte Dezember, aber erstaunlicherweise ist es auch 4 Stunden lang nicht wirklich stock dunkel, wie ich eigentlich erwartet hatte. Das Licht müsst ihr euch so vorstellen, wie als würde 4 Stunden lang immer die Sonne untergehen. Und der Unterschied, das lerne ich auch ganz neu, ist selbst bei einer ganz kleinen Strecke sehr groß - hier oben im Norden. Denn nur wenige km weiter nördlich ist es schon 15 Minuten weniger hell. Das Nordkapp war gar nicht mehr weit. Und dort geht die Sonne nur einmal auf und nur 1 Mal unter im Jahr. Krass oder? Nämlich im März und September. So merkt man es sich am einfachsten. Aber um korrekt zu sein ist es so: am Nordkapp (also der nördlichste Punkt auf dem europäischen Festlandes) dauert diese Phase am längsten. Vom 20. November bis 22. Januar bleibt die Sonne unter dem Horizont. Wegen des Winkels der Erde ist es also nur ca. 250 km nördlich schon komplett dunkel, da wo wir noch 4 Stunden Dämmerung hatten. Und hier gleich noch eine Geschichte: die Kinder in Tromsö feiern eben dann, wenn die Sonne wieder aufgeht, das ist in Tromsö ca. der 20 Januar, ein Sonnenfest. Dann fahren alles Kinder im Kindergarten und Grundschule zum Strand, buddeln mit ihren Sandschaufeln und Eimerchen (im Schnee am Strand), mit Sonnenliegen unter den Armen, und begrüßen die Sonne. Ist das nicht eine tolle Tradition? Sie essen Donuts, singen Lieder und buddeln im Schnee. Hier noch eine Info: Ab Ende Dezember bis zum 20. Januar gewinnt das Tageslicht jeden Tag 25 Minuten dazu! Unglaublich oder? Es ist wirklich mal kurz sehr, sehr dunkel aber auch sehr, sehr lange hell hier im hohen Norden. Von April bis August ist es fast durchgängig hell, Tag und Nacht. Und was ich auch nicht wusste: viele ältere Menschen leiden weit mehr unter der Schlaflosigkeit in der Hälfte des Jahres, wenn es dauerhaft hell ist, als in den dunklen Monaten an Depression o.ä. Das bringt mich wieder dazu, euch zu erzählen wie wichtig es ist, einmal „andere“ Erfahrungen zu machen. Ich nenne sie in meinen Seminaren „Prototypen“, das kann eine berufliche Weiterbildung sein, ein Urlaub, ein Volontariat, oder was dir sonst noch einfällt. Es sollte etwas sein, was du dich vielleicht normalerweise nicht traust, oder etwas, bei dem du denkst: ne, das mache ich doch eh nicht.… Oder solche Gedanken wie: dafür bin ich zu alt, zu jung, zu dick, zu dünn. All diese Ausreden, wir wir alle haben, um etwas nicht anzugehen. Was ich euch wirklich sagen will: in solchen Momenten lerne ich für mein Leben. Ich lerne Dinge, über die ich vorher nicht nachgedacht habe, und das ist so wahnsinnig wertvoll. Nicht nur für mein eigenes Gefühl und meine eigene Wesenserweiterung, sondern auch als etwas, das ich der Gesellschaft in irgendeiner Form weitergeben kann. In diesem Fall z.B. über den Newsletter. Vergesst nicht: jede(r) von uns kann Wissen weitergeben. Und das ist wertvoll. Und ich ermutige euch, immer mal wieder eine neue Erfahrung zu machen und zu teilen. Auch gerne in eurem eigenen Beruf. So, nun weiter zu den Dingen, die ich auf meiner Walreise gelernt habe. Wir sind immer in den norwegischen Fjorden gefahren, denn mit einem kleinen Schiff kann man gar nicht draußen auf das Nordmeer im Winter. Dort sind wohl dauerhaft Stürme und enorm hohe Wellen. Ich hatte mich auf früheren Reisen in Norwegen immer gewundert, warum das Meer relativ ruhig ist und auch nicht zugefroren. Nun, ich habe nie das Meer hinter den Fjorden gesehen - das wurde mir erst dieses Mal richtig bewusst. Apropos Wellen und nicht gefrorenes Meer: Die Wellen waren schon manchmal ziemlich hoch, aber unser Schiff war fantastisch in dieser Hinsicht. Es ist ein Schiff, das unser Skipper schon durch sämtliche Nordmeere geleitet hat. Er ist sogar der einzige Mensch nach einem berühmten Norweger Anfang des 20. Jahrhunderts (Amundsen), der die arktischen Meere mit genau unserem Schiff umrundet hatte. Kein Wunder also, dass es so sanft glitt. Und nun noch die Info zu den Temperaturen: Geschützt durch die Fjorde ist das Wasser gar nicht sooo kalt. Am kältesten (und das wusste ich auch nicht) ist es nicht, wie man vermuten würde, im Januar oder Februar, sondern im April, und zwar dann wenn das Eis und der Schnee schmelzen und ins Meer gelangen. Dann beträgt die Temperatur ca 2-3 Grad. Also, selbst wenn wir bei -10 Grad Außentemperatur ins Wasser gefallen wären, hätten wir ein paar wenige Minuten gehabt, bevor wir erfroren werden. Welch Erleichterung - ha ha! Ach, eine Situation war auch ganz „nett“. Unser Kapitän wurde zwischendurch mal gezwungen, umgehend, wie es hieß, die Route zu verlassen. Und nicht wenig später entdeckte unser 1. Offizier tatsächlich ein U-Boot. Es war ein amerikanisches Nuklearboot. Da ist nicht zu spaßen, wenn einem gesagt wird, dass wir umgehend die Route verlassen sollen… Ja, das norwegische Gewässer wird aus vielerlei Gründe natürlich stark verteidigt. So, und nun noch ein paar Infos zu den Walen, die wir gesehen haben: Bisher habe ich immer gelernt, dass sich Buckelwale und Orcas aus dem Weg gehen. Sie mögen sich nicht. Und hier, gab es wohl Heringe so in Massen, dass sie sogar zusammen gesprungen sind, ihren Spaß hatten, nebeneinander geschwommen sind. Unglaublich! Was auch neu war: ich habe bisher noch nie graue Orcas gesehen. Diese gibt es wohl hier im Nord-Atlantik. Außerdem kenne ich es so, dass Orcas immer in Gruppen sind. Sie sind sehr soziale Tiere. Hier haben wir auch oft Orcas gesehen, die einfach alleine durch die Gegend schwammen. Die Buckelwale, diese 40 Tonnen schweren Tiere, die 14 Meter lang sind, waren oft schneller als unser Schiff. Unfassbar finde ich das. Und das Aller- Allerschönste auf dieser Reise waren das Ausatmen der Wale, wenn wir fuhren oder standen und sie beobachteten. Unberührte Natur drum herum, totale Stille. Und dann nur dieses Atmen alle paar Sekunden. Friedvoller kann es wohl nicht sein. Nun denn, ich könnte euch natürlich noch viele mehr Details meiner Reise erzählen, aber wie wäre es denn, wenn ihr euch selbst auf eine eigene Reise begebt? Wie ich oben erwähnt habe, ermutige ich immer in meinen Seminaren zu „Work-Life-Design“ zu Prototypen. Wenn du etwas teilen möchtest, einen Prototypen, ein Volontariat mit neuen Erfahrungen, dann melde dich gerne. Ich interviewe dich und wir veröffentlichen es hier als Newsletter. Nicht vergessen: du kannst immer etwas weitergeben. Jede(r) von uns. Denn du weißt oder kannst ganz sicherlich etwas, was andere (noch) nicht wissen. Nur Mut! Über den Tellerrand zu schauen und mal etwas ganz anderes zu lernen, habe ich übrigens u.a. bei einem meiner ersten Bildungsurlaube erfahren. Wusstest du eigentlich dass dir 5 Tage Bildungsurlaub pro Jahr zustehen, bzw. alle 2 Jahre 10 Tage? Nur in Deutschland haben wir dieses Privileg, und wir können dankbar sein, dass wir uns jedes Jahr weiterbilden dürfen. Hier findet ihr Infos über die verschiedenen Gesetze je Bundesland. Stell dir vor: 5 Tage über den eigenen Tellerrand schauen! Welch wertvolle Quelle für Frieden, Innovation und Weiterbildung in einem Land! Wenn du etwas über den Bildungsurlaub erfahren möchtest, den ich anbiete, nämlich „Work-Life-Design“, lese gerne etwas hier . Meine Termine an ganz unterschiedlichen Orten, in denen ich Bildungsurlaub anbiete, findest du hier . Ich freue mich, von dir zu hören, oder dich zu sehen! Viele Grüße Deine Isa
Work-Life-Design Porträts Isa Zöller
von Isa Zöller 08 Juni, 2022
Isa Zöller sammelt Porträts ihrer Seminarteilnehmer:innen mit spannenden Geschichten und Interviews.
Isa Zöller und Emma Sammet Volontariat in Südafrika/ https://www.emmaphotography.de/
von Isa Zöller 31 März, 2022
Isa Zöller und Emma Sammet Volontariat in Südafrika/ https://www.emmaphotography.de/
von Isa Zöller 03 März, 2022
Wo liegt der Sinn in dem Ganzen, was ich da tagtäglich tue? Als ich noch bei einer globalen Softwarefirma gearbeitet habe, fingen die innovativen Firmen vor ca. 10 Jahren an, darüber nachzudenken, welcher gute Spruch sie am treffendsten darstellt, so dass sich die Mitarbeiterin/ der Mitarbeiter am besten mit der Firma identifiziert und somit auch am glücklichsten und produktivsten ist. Da ich nicht direkt im Softwaregeschäft, sondern im Lernbereich tätig war, fragte ich mich oft zu der Zeit, welche Rolle eigentlich ich als Person und meine Arbeit dabei spielten. Und eine richtige Antwort fand ich eigentlich nie wirklich, wenn sie meine Firma so darstellte, als würden wir alle einen „riesigen" Beitrag in der Welt leisten, dadurch dass sich unsere Software weltweit verkaufte und nicht nur Business machte, sondern für eine bessere Welt sorgte. Den Sinn des „kleinen Mitarbeiters“ zu suchen, fand ich genauso schwierig wie über den allgemeinen Sinn des Lebens nachzudenken. Eines ist mir aber immer klarer geworden: Wenn wir nicht ins Grübeln verfallen, sondern uns selbst auf die Suche machen nach etwas, worauf wir den Fokus legen möchten, nach etwas, was für uns im kleinen einen großen Sinn macht, dann ist das viel wichtiger als darüber nachzudenken, ob wir zu einem Slogan passen oder nicht. Denn Die Frage nach dem Sinn des Lebens können wir genauso wenig beantworten wie die Frage: Wird so etwas wie Corona wiederkommen? Oder wird der Zug morgen nach Hamburg wieder Verspätung haben? Lassen wir es also sein, über "zu Großes" nachzudenken. Genauso wenig sollten wir uns damit befassen, zu verstehen, was Firmen eigentlich tun, wenn sie sich verbiegen, um ihren „Sinn“, ihren „Purpose“ zu demonstrieren. So jedenfalls sieht das auch Prof. Dr. Ingo Hamm in seinem neuen Buch „Sinnlos glücklich“, in dem er etliche gute Beispiele dieser Art Konzerne darstellt, die nichts anderes tun, als die Menschen einzuschüchtern mit ihren „galaktischen“ Sprüchen. Ein Beispiel möchte ich hier gerne preisgeben: „We will aim to continuously promote harmony between people, society, and the environment while contributing to the property of society“. Harmonie und Wohlstand der Gesellschaft? Das US-Innenministerium! Nein. Ein asiatischer Autohersteller… In einem Artikel der WELT am SONNTAG von Dr. Michler wird dieses Thema auch wunderbar angesprochen, und sowohl Prof. Hamm als auch ich wurden für diesen Artikel interviewt. Wer Lust hat, ihn zu lesen, der möge diesem Link folgen. Du möchtest den inspirierenden Prof. Ingo Hamm einmal live erleben? Genauso wie den geistreichen und vielfältigen Dr. Bernhard Zünkeler? Oder die Power-Frau: Julia Wagner, die mit ihrer brieten Expertise für Diversion und (Self) Empowerment brennt? Genauso wie die ganzheitliche Ernährungscoachin Katharina Gantenberg erleben? Dann nichts wie hin zu unserem Frauennetzwerktagen am 21. und 22.10.2022 im Barockschloss Mannheim und dem Freischwimmer in Ludwigshafen. Anmeldung und Infos hier . #sinnlosglücklich #sinnstiftendeunternehmen #worklifedesign #worklifebalance #lifedesign #frauennetzwerke #sinn Artikel im LinkedIn
von Isa Zöller 16 März, 2021
zu 1: auch Menschen, die ganz anders ticken. Menschen, die. gar nicht sind, wie die, die man üblicherweise kennt. zu 2: Und zwar viele! ... und damit umgehen können zu 4: Hilft, wenn man im 5. echten Job z.B. neue Mitarbeiter:innen einstellen möchte zu 6: Auch wenn es ganz anders scheint: Es bedeutet Unproduktivität. Das wird oft da gemacht, wo die Mitarbeiter:innen nicht selbst kreativ sein und ihren Arbeitsplatz (nicht physisch, sondern produktiv gesehen) gestalten dürfen. zu 7: Dass manches nicht so schnell geht, WIE man selbst möchte. Dass man momentan nicht nur das tut, WAS man eigentlich möchte. Dass man in der Situation nicht immer das tun kann, WANN man es möchte. zu 8: Beispielsweise mal im Urlaub, im Sabbatical oder auch stundenweise zu 9: Was alles? Gedanken und Gefühle, die sich seit letztem Jahr aufgestaut haben. Kontrolle loslassen und im jetzigen Zeitpunkt reagieren und anpassen (s. auch meinen kürzlichen Artikel über Frederic Laloux in Linkedin) zu 10:Weil man plötzlich unter anderen Menschen ist! (ups - es sind Menschen um mich und wir fangen nicht alle an zu schreien, weil wir durch Corona total eingeschüchtert sind!) Warum blogge ich das? Es ist nun das 2. Mal, dass ich in einen „anderen“ Job, neben meiner eigentlichen Tätigkeit als Coach reinschnuppere. Warum tue ich das? In meinen Work-Life-Design Seminaren lasse ich die Teilnehmer:innen erfahren, wie es ist, wenn man Erkenntnisse über sich selbst erlangt, um ihr Leben besser in Einklang mit ihrer Arbeit zu bringen. Dabei ermutige ich sie, einen „realen“ Schritt zu unternehmen. Ein „Reinschnuppern“ reicht vollkommen, ohne dass man gleich den momentanen Job kündigen muss. Um zu verstehen, wie sich meine Teilnehmer:innen dabei fühlen, ist es für mich essentiell, dies auch hin und wieder zu erleben. Meine erste große Erfahrung habe ich 2018 in Kanada gemacht, als ich 1 Monat lang als Volontärin auf einem Whalewatching Schiff ausgeholfen habe. Das war eine so spannende Erfahrung! (Über die ich übrigens auch einmal in meinem allerersten Blog geschrieben hatte). Meine 2. nun ist, dass ich beim Deutschen Roten Kreuz momentan als Schnelltesterin mithelfe. Ich möchte auf der einen Seite einen Beitrag leisten, dass bei uns endlich einmal etwas voran geht. Und das geht eben nur mit impfen und testen. Alles andere ist in meinen Augen verlorene Liebesmüh. Und mir geht es alles weit zu langsam. Auch wenn ich nur ein kleines Zahnrad in diesem System bin, kann ich vielleicht trotzdem einen Beitrag leisten. Außerdem möchte ich die Zeit nutzen, um mal neben meiner mir wirklich am Herzen liegenden Tätigkeit (mein Work-Life-Design Coaching) etwas ganz anderes auszuprobieren. Nicht, weil ich das ab jetzt machen möchte, sondern um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Und diese habe ich für euch oben einmal notiert. Ich hoffe ihr habt auch Gedanken zu dem Thema: 10 Gründe, warum man mal in einen anderen Job reinschnuppern sollte! Es grüßt euch, eure Isa
von Isa Zöller 04 März, 2021
Es ist so wunderbar, wie @Frederic Laloux in seinem Buch „Reinventing organizations“ Changemanagement beschreibt: Evolutionäre Organisationen brauchen kein „Changemanagement“. Obwohl er das Buch weit vor Corona geschrieben hat, denke ich heute, nachdem ich das Buch zum 2. Mal aus einem ganz anderen Blickwinkel lese, dass er wahnsinnig aktuelle Aussagen trifft, die genau in das heutige Jahr passen. Und zwar: Wenn tiefgreifende Veränderungen geschehen, versuchen traditionelle Organisationen einen Plan dafür zu entwerfen, wie sich die neue Welt gestalten könnte und sollte. "Da Mitarbeiter:innen aber in der Regel erstmal gegen ein neues Modell Widerstand leisten, weil sie nicht herumgeschoben werden möchten, versuchen sie den Widerstand aufzulösen, indem man die Angst ausnutzt. Man erzählt furchteinflößende Geschichten darüber, dass eine feindliche Welt voller Konkurrenz das Überleben gefährdet, wenn sich nichts verändert. Und dass alles in Ordnung sein wird, wenn wir den Punkt B erreichen“. Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Ich schreibe dies aus 2 Gründen: Zum einen wird mir immer bewusster, wie starr politisches Handeln geworden ist (vielleicht schon immer war, aber es könnte durchaus sein, dass ich einfach nicht achtsam genug war, um es zu erkennen). Aber auch schreibe ich es aus einem 2. Grund: Und zwar, weil ich gespannt bin, wie sich Unternehmen verhalten werden, wenn ihre Mitarbeiter:innen in den nächsten Monaten wieder „zurück“ dürfen. Werden Sie wieder einen „Changeprozess“ einleiten? Oder werden sie es als Chance nutzen, zu einer neueren, besseren Form des Unternehmens zu kommen? Ein Unternehmen beispielsweise, das sich nicht durch starre Pläne und Ziele leiten lässt, sondern die Kontrolle abgibt, Vorhersagen bleiben lässt und sich durch reines „spüren“ und „antworten“ leiten lässt? Wie viele Corona-Pandemien werden wir wohl noch brauchen, um zu erkennen, dass wir sowohl als Menschen als auch als Unternehmen oder Organisationen oftmals gar nichts in der Hand haben? Es gibt zu viele Dinge, die wir nicht kontrollieren können. Warum also lassen wir Changemanagement und Budgetplanungen in den leider immer noch existierenden Formen in traditionellen Unternehmen nicht einfach sein und handeln, wie Frederic erfolgreiche Unternehmen der Zukunft beschreibt? Eines der Bespiele, die Frederic ausgiebig beschreibt, ist das Unternehmen @Buurtzorg. Ich hatte die Chance, bei einem Film mit @Jos de Blok (der Gründer von Buurtzorg) dabei zu sein, der demnächst veröffentlicht wird (Nein, ich hatte keine große Rolle - ich hatte Jos nur zu Besuch bei SAP 2019 eingeladen und lief mit ihm durch das Gelände..). Jos lebt sein Unternehmen so wie ich mir New Work Bewegungen vorstelle: Alle Mitarbeiter:innen haben Macht (Achtung: das ist nicht dasselbe wie: alle Mitarbeiter haben die gleiche Macht!). Alle haben eine Stimme. Alle folgen dem Prinzip: Idee? Beraten lassen, Infos einholen, Entscheidung treffen, fühlen, Entscheidung treffen, fühlen, anpassen. Genau so stelle ich mir erfolgreiche Unternehmen der Zukunft vor. Ohne Hierarchien, sondern Mitarbeiter:innen, die mitdenken dürfen. Ist es nicht jetzt, nach einem Corna-Jahr endlich Zeit, dass wir alle einmal umdenken? Dass wir Unternehmen helfen, zu erkennen, dass wir es alle wert sind, als ganzheitliche Menschen eine Arbeitsstelle betreten zu dürfen. Mit unsern Ideen, Fehlern und Bedürfnissen gesehen und gehört werden? Danke Frederic, dass du mich schon ein 2. Mal inspiriert hast.
Kreativitätstechniken für das (Home-)Office
von Isa Zöller 27 Feb., 2021
Kreativitätskiller im (Home)-Office. Life Innovation Mindset. Leben und Arbeiten im Einklang.
von Isa Zöller 08 Dez., 2020
Wann war es, als ich eine meiner ersten mutigen Entscheidungen als Erwachsene getroffen habe? Ich kann mich an 2 Situationen erinnern, die mich geprägt haben. Die erste kleinere Situation war, als ich mich das erste Mal getraut habe, alleine mit meinen kleinen Kindern ins Restaurant zu gehen. Vielleicht mögt ihr denken: verstehe ich nich: Da ist doch nichts dabei! Für mich war es eine große Herausforderung. Kein Erwachsener, mit dem ich mich unterhalten konnte oder wollte. Nur meine Kinder. Es war nicht nur zur Essensaufnahme. Ich wollte auch wissen, wie es ist, so alleine da zu sitzen mit den Kindern. Viele Jahre später habe ich das sogar immer sehr genossen, bis mir meine dann großen Kinder gesagt haben, dass sie eigentlich gerne essen gehen, aber eben nicht mehr so gern mit mir. Das ist ein anderes Thema und ganz normal, wenn Kinder groß werden. Aber damals, der Tag, an dem ich mich traute, war für mich der Beginn einer wichtigen Verbindung zwischen meinen Kindern und mir. Etwas, was ganz klein anfing und dann, je gewohnter ich daran war, sogar Gefallen daran fand. Warum erzähle ich das? Weil ich denke, dass es wichtig ist, dass man ab und zu kleine Schritte in einer (noch) bessere Zukunft macht. Und für jeden ist der erste kleine Schritt ein anderer. Dazu braucht man jedenfalls zunächst Mut. Aber Mut wird damit belohnt, dass man danach Erfahrungen macht, die noch schöner sind als alles was davor war. Eine zweite größere Entscheidung war, mit meinen Kindern alleine 6 Monate in die USA zu ziehen.. Einfach dort zu leben - so wie ich es mir immer gewünscht hatte. Andere bewunderten mich dafür. Für was? Dafür, dass ich einerseits so frei war und es einfach entschied, andererseits, weil sie sich nie hätten vorstellen können, ohne Partner so etwas wirklich umzusetzen. Alleine mit den kleinen Kindern? Wow! sagten meine Freunde! Ja, es war sicherlich mutig. Aber wir wurden belohnt mit einer unvergesslichen Erfahrung. Ich würde sogar behaupten es war für uns 3 die intensivste Erfahrung unserer bisherigen gemeinsamen Lebens. Es war absolut wunderbar, was wir alles erlebten und wir erzählen uns noch heute immer davon. Viele Menschen haben wunderbare Ausreden, etwas NICHT zu tun. „Ja für dich ist das toll, aber ich könnte das nicht..“ Warum? Naja, die Familie, das Haus, das wir abbezahlen, der Sohn in der soundsovielten Klasse. Das Geld. Der Sportverein. Es gibt so viele WEIL NICHT. Ich kann es euch nur raten. Und dabei mache ich keine Unterscheidung ob ihr in einer Partnerschaft seid oder nicht, ob ihr Kinder habt oder nicht. Versucht es! Vor allem wir Frauen können uns kaum vorstellen, die Familie einfach mal zuhause zu lassen. Männer machen das ohne Scham. Am Wochenende, nachdem sie sowieso die ganze Woche erst abends da waren, sonntags den Tag mit Fahrrad fahren zu verbringen. Für uns fast undenkbar, dass wir das Wochenende dann auch noch für uns nutzen würden. Da ist es für uns ganz klar, dass die Gemeinschaft mit den Lieben im Vordergrund steht. Und diese Eigenschaft finde ich sogar sehr schön! Aber machmal wäre es ganz toll, wenn wir unsere gemütliche Komfortzone mal verlassen. Traut euch mal, etwas zu tun, was ihr euch nie hättet vorstellen können, es alleine zu tun. Geht zum ersten Mal alleine auf ein Fest. Geht alleine auf einen Jahrmarkt oder trinkt eine Cola im Cafe um die Ecke - alleine. Es kann ein seltsames Gefühl werden. Aber es kann auch überraschend gut tun oder Überraschungen bereit halten. Vor allem beim 2. oder 3. Mal. Probiert es mal aus. Ich würde mich freuen, von euren Tests zu lesen. Übrigens: Kurse in der Gemeinschaft ermöglichen, das Entscheidungen-Treffen viel einfacher zu lernen als alleine. Schaue mal hier in die verschiedenen Reisen nach Italien, Schweden, Spanien, Sylt, Föhr, Spiekeroog rein. https://www.li-mindset.com/reisen Übrigens gibt es im Herbst in der Pfalz einen speziellen Kurs, der allen mutigen (oder bald mutigen) Frauen gewidmet ist. Lies hier weiter : https://herbst-in-der-pfalz-bildungsurlaub.eventbrite.com
von Isa Zöller 09 Nov., 2020
Ich hatte irgendwie nichts mehr zu sagen in den letzten Wochen. In den letzten Monaten. Alles was ich zu sagen hatte ging noch bis in das Frühjahr und bis in den Sommer hinein. Und dann war irgendwie alles „ausgesagt“. Ich wollte nicht in einem Blog über Corona reden. Warum auch? Die Presse war voll davon. Niemand sprach über Hoffnungen. Kaum traute ich mich überhaupt darüber nachzudenken, was mir fehlt. Aber nachts in den Träumen holt es mich ein. Ich träumte von fernen Ländern, von anderen Sprachen, von traumhaften Stränden, von Gärten mit prachtvollen Blumen. Die Sehnsucht nach Reisen schmerzt und erfüllt mich mit einem Ziehen in der Magengegend. Dieses Jauchzen, einfach loszufahren oder fliegen - ein Lächeln auf meinem Gesicht wenn ich daran denke. Nachts merke ich, dass ich mich tagsüber nicht traute, zu träumen. Zu träumen davon, wie schön es wieder wird, wenn wir uns alle wieder treffen können. Wenn es wieder ganz normale Umarmungen gibt, und man wieder das lustige Spiel: Stille Post spielen darf. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die sich von Angst leiten lassen. Angst hat uns immer nur zu negativen Situationen in der deutschen Geschichte geführt. Respekt ja. Respekt vor etwas, was für uns in diesem Jahr neu war. Etwas, was schon so treffend in eines meiner in den letzten Jahren gelesenen Lieblingsbücher: „Der Schwarm“ dargestellt wird. Die Kleinsten auf diesem Planeten können verdammt gefährlich werden. Respekt auch vor der Wissenschaft, die alles tut, um in einem rasenden Tempo Neues zu entdecken. Ich habe mich mit meiner Tätigkeit immer als einen kreativen Menschen gesehen. Aber die Wissenschaft zeigt zur Zeit ihre Kreativität in höchstem Maße. Eine hoffnungsvolle Nachricht heute von Biontech. Respekt vor all den Menschen, die ihr Möglichstes tun, um zu helfen. Respekt ja. Angst nein. Und vor allem keine Panikmache. Die kann ich absolut nicht ausstehen. Hoffnung ist der Weg in die Zukunft. Tränen sind mir gekommen als Joe Biden gewann. Hoffnung. Hoffnung, dass doch alles gut wird. Dass die Menschen mit Herz und Verstand letztendlich doch siegen. Ihr Rufen und Kämpfen hat sich ausgezahlt gemacht. Die Amerikaner haben sich nicht mehr leiten lassen von unwürdigen Worten und Hass. Ihre Freudentränen, ihre Fahnen und ihre glücklichen Lieder lassen Hoffnung keimen. Und so ist es auch bei mir. Plötzlich kommen so langsam einzelne Worte wieder. Stück für Stück. Und ich dachte sie wären verloren. Und so darf ich mich sogar auf mein erstes Seminar am Meer freuen. In 2 Wochen findet es statt. Mein großes Ziel ist es, irgendwann nur noch Seminare an wunderschönen Orten zu halten. Schließlich kann ich meinen Teilnehmern nicht erzählen, sie mögen schöne und feste Ziele haben, wenn ich selbst keine hätte. Und Corona hat mir einen so heftigen Dämpfer gegeben in meinem ersten Jahr in der Selbständigkeit. Und nun das: ich darf also trotz Lockdown mein Seminar halten. Ich bin so dankbar für die TeilnehmerINNEN, die ihr Vertrauen in mich setzen und sich ausgerechnet in diesen ungewissen Wochen, die uns alles noch komplizierter machen mit geschlossenen Restaurants, geschlossenen Hotels, trauen, diese Reise anzutreten, die komplett anders sein wird als ursprünglich geplant. Ich bin gespannt, was ich euch hinterher erzähle. Seht ihr auch, wie die Sonne hinten am Horizont wieder aufgeht?
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